Autor: V. E. Schwab
Titel: Vicious - Das Böse in uns
Reihe: Villains (01)
Verlag: Fischer TOR
Ausgabe: eBook
Übersetzt von Petra Huber und Sara Riffel
Buchinfo
Victor Vale und Eli Ever wollen sterben. Allerdings nicht, um tot zu bleiben, sondern um mit außergewöhnlichen Fähigkeiten wieder aufzuerstehen. Als junge, brillante Medizinstudenten wissen sie genau, was sie tun. Sie planen das Experiment minutiös ? und haben Erfolg: Beide kommen verwandelt wieder ins Leben zurück. Eli entwickelt eine erstaunliche Regenerationskraft und wird praktisch unsterblich, Victor kann kann anderen Schmerz zufügen oder nehmen.
Was sie nicht unter Kontrolle haben, ist die Tragödie, die durch ihr Experiment ausgelöst wird. Denn Superkräfte allein machen keine Helden …(Quelle: Lesejury)
Anfang
Victor rückte die Schaufeln auf seiner Schulter zurecht und stieg vorsichtig über ein altes, halb eingesunkenes Grab. Sein Trenchcoat bauschte sich leicht und streifte hier und da einen Grabstein, während er über den Friedhof von Merit ging und dabei ein Lied summte.
Meine Meinung
Wir kennen (und lieben) sie doch alle - die Bösen Buben (und Mädchen) aus Filmen, Serien und Büchern, die irgendwie nicht so richtig abgrundtief böse sind. Die, die ziemlich cool sind und auch irgendwie sexy. Bei denen man zu jeder schlechten Tat eine plausible Erklärung und Ausrede findet, damit diese Person jetzt nicht in ein ganz so schlechtes Licht gerückt wird. Sicher habt ihr jetzt alle mindestens einen Charakter im Kopf ^^
Victor Vale ist so ein Charakter. Pech mit seinen Eltern, Pech mit seinem Kumpel Eli und vom Leben irgendwie bestraft, nimmt der Leser ihm seine Taten nicht ganz so übel und entwickelt wider besseren Wissens eine Sympathie zu ihm - da bilde ich keine Ausnahme. Ich mochte Vic das komplette Buch über.
"Hör mal, Sydney. Da gibt's etwas, das du über Victor wissen solltest..."
"Er ist kein schlechter Mensch", unterbrach sie ihn.
"In diesem Spiel gibt es keine anständigen Menschen", erwiderte Mitch. Aber das war Sydney egal. Vermutlich war niemand ganz und gar gut.
"Ich habe keine Angst vor Victor."
"Ich weiß", sagte Mitch. Seine Stimme klang traurig.
(Position3422-3425)
Zu Beginn war ich direkt in der Geschichte und wurde von ihr mitgerissen. Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Durch Zeitsprünge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart kann Spannung aufgebaut werden, da sich die Geschichte um Vic und Eli nur häppchenweise aufdröselt, wird bei kurzen Kapiteln dann aber doch nervig. Immer wenn man sich gerade so in den Schauplatz und die Zeit eingefunden hat, wird man auch schon wieder rausgerissen und kommt in eine neue Zeit.
Eli rieb mit dem Daumen über die neue Haut an seiner Handfläche, aber Victor sprach als Erster, und zwar mit großer Eloquenz. "Heilige Scheiße."
(Position 994-995)
So wie mir diese Flashbacks bei kurzen Kapiteln auf den Keks gingen, so erging es mir auch mit dem Katz- und Mausspiel zwischen Vic und Eli. Dieses ewige Hin und Her gepaart mit den Zeitsprüngen zog sich beim Lesen einfach irre in die Länge, nahm der ganzen Sache die Spannung und ließ augenrollende Langeweile aufkommen.
Während er weiter durch die Räume ging, schaute er sich aufmerksam um. Erstaunlich, wie viele Möglichkeiten es gab, sich umzubringen, wie wenige davon jedoch eine Chance zum Überleben boten.
(Position 1095-1096)
Gerade als ich darüber nachdachte, ob ich es nicht vielleicht doch abbrechen sollte, bog ich in das letzte Drittel ein und wurde wieder mitgerissen. Das Ende und der Weg dahin haben mich für den sehr langatmigen Mittelteil entschädigt!
Fazit
Ein Buch, das mit dem Anfang und dem Ende definitiv bei mir punkten konnte. Der Mittelteil hat mich fast zum Abbruch bewegt, aber im Nachhinein bin ich froh, dass es nicht dazu kam!
Ob ich den zweiten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht wirklich. Ich habe ein bisschen die Angst, dass mir das meine Freude an der Geschichte nehmen könnte. Wenn die ersten Bewertungen und Rezensionen dazu geschrieben wurden, werde ich mir nochmal Gedanken darüber machen.
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