Samstag, 3. September 2022

[Rezension] Der Kristallkönig I Ria Radtke






Autorin: Ria Radtke
Titel: Der Kristallkönig
Verlag: Drachenmond Verlag
Ausgabe: eBook
Seiten: 367

Buchinfo
Amsterdam, 1898. Seit dem Verschwinden seiner Mutter ist Kornelian van Leeuwen den Launen seines Vaters ausgeliefert. Als er auf die Antwerpener Diamantenmesse geschickt wird, sieht er seine Chance gekommen, endlich das Vertrauen des kaltherzigen Edelsteinhändlers zu gewinnen: Dazu muss er nur den Dieb aufspüren, der die Kundschaft bestiehlt und das Unternehmen seiner Familie in Verruf bringt. Anstatt sich auf das Leben als Ehefrau vorzubereiten, verbringt Juwelierstochter Beryl ihre Zeit lieber damit, Diamanten aus den Villen gutbetuchter Familien zu stehlen. Die makellosen Steine rufen förmlich nach ihr, bergen allerdings ein grausames Geheimnis. Beryl ist entschlossen, für Gerechtigkeit zu sorgen, bis sie auf Kornelian trifft und einsehen muss, dass ihr Herz andere Pläne hat. Beide ahnen nicht, dass sie im Begriff sind, übernatürliche Kräfte zu entfesseln, die mehr als nur ihr Leben in Gefahr bringen. (Quelle: Amazon)

Anfang

"Vertrau mir."

Jasper holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Die Schwefeldämpfe, die aus dem Nebenzimmer in den Kellerflur drangen, brannten in seiner Lunge.


Meine Meinung
Kann man den Wert eines Menschen messen? Und wenn ja, wie groß ist er? Wer entscheidet das eigentlich und kann jemand in seinem Wert auch schwanken?
 
Dieses Buch ist mir natürlich wegen seines Covers ins Auge gesprungen - wem wäre es denn bitte nicht aufgefallen? Aber das ist eben wieder typisch Drachenmond Verlag. Da werden die Geschichten in wunderschöne "Außenhüllen" verpackt.
 
Nun haben wir geklärt, dass das Buch optisch mal wieder ein Schmankerl ist, aber wie sieht es denn eigentlich mit der Geschichte aus? Ria Radtke präsentiert uns hier eine historische Fantasystory, gespickt mit Familiengeheimnissen, Liebe, Vertrauen und Verrat - es ist also für alle etwas dabei!
Du brauchst dringend einen Ehemann, der dich im Zaum hält. Am besten einen mit Nerven aus Stahl. (Position 1087-1088)
Besonders gut gefallen hat mir die Verknüpfung von Historischem, mit der Fantasygeschichte. Die Geschichte spielt tatsächlich in der Zeit von 1898, hat also keine Steampunk-Einflüsse oder ähnliches. Der Fantasyanteil bezieht sich nur auf die Geschichte als solches, aber nicht auf die Umgebung, Fortbewegungsmittel oder Dinge des alltäglichen Lebens.

"Der Mensch ist das einzige Lebewesen mit der Fähigkeit, Gut und Böse zu erkennen", begann Beryl.
Ihre Stimme drang mit dem kühlen Wind an sein Ohr wie eine sanfte Melodie. "Deshalb hat er die Verantwortung, sich für das Richtige zu entscheiden."
(Position 3382-3383)

Sowohl Beryl, als auch Kornelian machen eine - für mich - nachvollziehbare Wandlung durch, stellen sich (oder andere Personen) dann und wann selbst in Frage und reflektieren sich und ihr Umfeld. Natürlich handelt es sich hier um zwei junge Erwachsene, weswegen man vielleicht nicht immer jede Handlung, oder jeden Gedanken gut findet oder teilt, aber im Großen und Ganzen fand ich die beiden nie unglaubwürdig oder aufgesetzt.

Lediglich eine Sache hat mir keine Ruhe gelassen und dabei verstehe ich auch nicht, was da bei Kornelian los war. Du willst wissen worum es geht? Dann markiere den geschwärzten Bereich. Aber Achtung! Spoiler! Als Kornelian verletzt wird, wachsen ihm Kristalle in der Wunde. Also statt zu heilen im eigentlichen Sinne, treten da sehr scharfkantige und harte Edelsteine aus der Wunde, die fest mit ihm verwachsen sind. Während jeder Mensch sich sicherlich Gedanken machen würde wie das sein kann und wie es wohl weitergehen wird, bleibt er total gelassen. Er fasst es zwar mal an, bemerkt auch, dass diese Fläche immer größer wird und sich die Edelsteine ausbreiten, aber das war es dann auch.

Fazit
Eine schöne Geschichte, an der ich nichts zu meckern habe! Auch wenn man nach dem Lesen eher nicht mehr ewig darüber nachdenken wird, ist es doch eine kurzweilige und unterhaltsame Geschichte, die man sehr gut lesen kann, wenn man solche Stories mag!
 

Ich danke der Autorin und Lovelybooks für dieses Leserundenexemplar und die dazugehörige Leserunde! Dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine Bewertung.

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