Autor:in: Nicola Sanders
Titel: Don't let her stay - Wenn das Böse Einzug hält
Verlag: HarperCollins
Ausgabe: Softcover
Seiten: 319
Originaltitel: Don't let her stay
Übersetzt von Wolfgang Thon
Lass sie niemals aus den Augen …
Anfangs
war ich noch aufgeregt, als Richard seine Tochter Chloe aus erster Ehe
abholte und zu uns brachte. Ich stellte mir vor, wie sie mit ihrer
kleinen Schwester Evie spielte, wir zusammen Kuchen backten und uns über
ihre Freunde und die Uni austauschten. Endlich hätte ich meine perfekte
Bilderbuchfamilie. Endlich wären wir komplett.
Nun, sagen wir, es kommt nicht immer so, wie man es sich wünscht.
Wann
immer wir allein sind, macht Chloe deutlich, dass sie mich hasst. Aber
vor ihrem Vater mimt sie den perfekten kleinen Engel. Richard sagt, ich
gäbe ihr keine Chance, aber er sieht nicht, was ich sehe. Ich traue
Chloe nicht, und ich werde sie bestimmt nicht mit Evie allein lassen.
Denn ich weiß, dass mit Chloe etwas nicht stimmt, und ich werde alles tun, um meine Familie zu schützen.
Bevor es zu spät ist...
(Quelle: Amazon)

"Wach nicht auf. Bitte, wach nicht auf!"
Mein vier Monate altes Baby anzuflehen, einzuschlafen - oder weiterzuschlafen -, hat noch nie funktioniert. Und ich habe es Gott weiß wie oft versucht. Deshalb habe ich auch keine Ahnung, wie ich auf die Idee komme, dass es diesmal anders sein könnte.
Joanne Atkinson hat alles, was sie will - einen Mann, den sie liebt und ein süßes Baby. Doch reicht ihr das Hausfrau und Mutter sein wirklich? Wenn dem so wäre, würde sie wohl kaum ein Kindermädchen engagieren wollen, um aus dem Homeoffice heraus wieder in ihrer alten Firma zu arbeiten.
Ihr liebender Ehemann, der Joanne jeden Wunsch von den Augen abzulesen scheint, ist Richard Atkinson. Ein bisschen älter als sie und ständig auf der Arbeit, um seiner Familie den gewünschten und gewohnten Standart zu ermöglichen. Das ändert sich auch nicht wirklich, als Chloe einzieht, seine mittlerweile erwachsene Tochter aus erster Ehe. Diese scheint hochgradig verwöhnt zu sein und Joanne als "böse Stiefmutter" anzusehen, die ihr ihren Daddy stiehlt.
Was war das denn bitte für ein wilder Ritt? Ich bin immernoch ganz geplättet von dieser Geschichte.
Ja, auch ich habe die Bücher gelesen, die nicht nur optisch diesem hier ähneln (Wenn sie wüsste, The Family Guest), aber diese Geschichte war mit Abstand die Beste!
Nicht nur, dass es wirklich sehr flüssig geschrieben ist und man eigentlich über nichts drüber holpert, die Kapitel auch noch die genau richtige Länge für mich haben (ihr wisst, wie pingelig ich dabei bin), sondern die Story - und ihre Plottwists - ist/sind einfach der Hammer!
Die Spannung wird vom Prolog an eigentlich kontinuierlich aufrecht gehalten und auch wenn in dem Moment nichts Schlimmes passiert, hat man immer so ein ungutes Gefühl. Irgendwie kribbelt es die ganze Zeit im Nacken und man wartet eigentlich nur darauf, dass man von der Seite angegriffen wird.
Dieses Buch hat es geschafft, mich immer wieder am Lesen zu halten und alles andere zu vergessen. Ich wollte es einfach nicht an die Seite legen!
Etwas, was mir selbst aufgefallen ist und was auch andere immer wieder beschrieben haben: Die Geschichte und die in ihr handelnden Personen machen einen im Laufe der Zeit immer wieder aggressiv. Es ist einfach absolut unverständlich, wieso Joanne so viel mitmacht, nicht mal ein Machtwort spricht und auch Richard sich verhält, wie er sich nunmal verhält. Von Chloe ganz zu schweigen.
Aber ich verspreche euch eines: Durchhalten und dranbleiben war nie lohnenswerter!
Ich habe wirklich selten so einen guten (Psycho)Thriller gelesen. Mehr kann ich eigentlich nicht sagen, außer: Dieses Buch "muss" man gelesen haben.
Absolutes Jahreshighlight!
Von mir bekommt es 5 von 5 Sternen.
"Oh mein Gott! Joanne! Kapierst du denn gar nichts? Er vermisst immer noch unsere Familie, er vermisst meine Mum, verstehst du das nicht? Er ist immer noch in sie verliebt!" (Seite 126)
Er weiß es. Er weiß, wie sie ist, aber er tut so, als wüsste er es nicht. Oder er verdrängt es so sehr, dass er es nicht zugeben kann. Aber eines wird plötzlich sehr klar: Er will sie auf keinen Fall provozieren. (Seite 186)
Ich danke dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch
zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch
meine Bewertung.
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