Montag, 24. April 2023

[Rezension] Ein Mann namens Ove I Fredrick Backman

 
 
Autor:in: Fredrik Backman
Titel: Ein Mann namens Ove
Verlag: Fischer (mittlerweile Goldmann)
Ausgabe: Softcover
Seiten: 363
Originaltitel: En Man som heter Ove
Übersetzt von Stefanie Werner
 
Buchinfo

Anfang

Ove ist 59. Er fährt Saab. Er ist so ein Mann, der mit dem Zeigefinger auf Leute zeigt, die er nicht mag, als wären sie Einbrecher und als wäre Oves Zeigefinger die Taschenlampe eines Polizisten.


Meine Meinung

Dies ist eines der Bücher, das seit Ewigkeiten auf meinem SuB lag und langsam vor sich hingammelte. Ich wusste ganz genau, dass ich es niemals ungelesen aussortieren würde, weil ich es sicherlich bis in die Unendlichkeit bereuen würde. Nachdem ich es gelesen hatte wusste ich, dass ich absolut richtig lag.

Ove ist ein richtiger Knäulkopp, ein Grantler - einfach ein Miesepeter. Egal wie man es (regional) auch benennen mag, er ist und bleibt ein richtig schlecht gelaunter Pessimist, der den Menschen in seiner Umgebung das Leben so richtig schwer macht.

Eine ganze Gesellschaft, die keinen Unterschied mehr zwischen einem ordentlichen Betondübel und einem Schlag ins Gesicht kannte, so sollte es heute wohl sein. (Seite 40)

Genau das ist aber ein Umstand, der mich neugierig gemacht hat. Menschen werden nicht so geboren. Es gibt (Lebens)Umstände, die sie dazu veranlassen, so zu werden. Welche sind das wohl bei Ove? 
Dass ich solche Geschichten mag, weiß ich spätestens seit ich "Barbara stirbt nicht" von Alina Bronsky gelesen habe. Auch da begleiten die Lesenden einen ewig schlecht gelaunten Pedant, den man aber doch in sein Herz schließt.
Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß. Und sie war Farbe. All seine Farbe. (Seite 49)
Ich würde gerne noch so viel sagen, aber will eigentlich nicht zu viel verraten, da man dieses Buch selbst gelesen haben sollte, ohne, dass man vorher schon viele Einzelheiten kennt.

Besonders gern mochte ich Parvaneh. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihren Kindern zieht sie neben Ove ein und hat ein gutes Gespür dafür, was Ove braucht. Auch wenn sie ihm gehörig auf den Keks geht, hat ihre Beharrlichkeit positive Auswirkungen auf alle.
Das war einer der wenigen Charakterzüge, die Ove an der Katze wirklich schätzte: dass sie ungern bei anderen Leuten kackte. Ove war ein Mann, der es genauso hielt. (Seite 289)
Nun ist es wie so oft - das Buch wurde verfilmt. Leider können die USA scheinbar nicht mit europäischen Filmen leben und mussten mal wieder ihre eigene Verfilmung produzieren. Ich habe beide Filme nicht gesehen, muss aber sagen, dass mir der Trailer zum Original deutlich besser gefällt, als das Remake. Die gesamte Stimmung des Buches finde ich dabei besser eingefangen, als bei der Nummer mit Tom Hanks (nichts gegen Tom Hanks - super Schauspieler). Der US-Trailer wirkt auf mich eher so, als wenn ein Comedy-Klamauk draus gemacht wurde und das würde der Geschichte überhaupt nicht gerecht werden. "Ein Mann namens Ove" hat durchaus seine amüsanten Stellen und Ove ist oftmals unfreiwillig komisch, aber eigentlich ist es wahnsinnig gefühlvoll und ein Stück weit ziemlich traurig.
 
Ein Mann namens Ove
 


Ein Mann namens Otto
 

Fazit
Was soll ich sagen? Dieses Buch ist definitiv ein absolutes Highlight und wird für immer zu meinen Lieblingsbüchern gehören.
 
Solltest du es noch nicht gelesen haben, würde ich dir empfehlen das schleunigst nachzuholen!

2 Kommentare:

  1. Servus Franzy,
    ich habe das Buch shcon vor langer Zeit gelesen und mochte es auch sehr. Ich habe auch den Film gesehen...den schwedischen. Ich mag generell die Bücher von Frederik backman, wobei ich die direkten Nachfolger an Ove nicht so mochte. Ich liebe aber die Björnstadt Trilogie! Einfach großartig!
    Warum die Amis immer die gut gehenden europäischen Filme nachmachen ümüssen, ist mir auch ein Rätsel! Ich muss immer wieder den Kopf darüber schütteln, denn sie schaffen es sowieso nicht das original zu schlagen!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Schönen guten Morgen!

    So lange ist es noch gar nicht her, dass ich Ove gelesen habe - mein erstes Buch von Backman - und ich war so begeistert!
    Dass Menschen nicht so geboren werden, wie sie im Erwachsenenalter sind, ist eigentlich selbstverständlich, aber vielen Menschen leider nicht so wirklich bewusst (wenn man sich so umhört). Ove ist hier ein so tolles Beispiel, und wenn man anfangs auch einen großen Widerwillen gegen ihn hat, das vergeht sehr schnell und man muss ihn einfach ins Herz schließen <3

    Den schwedischen Film hab ich gesehen, den fand ich nicht schlecht.
    Den neuen schau ich mir gar nicht an - ich hab auch eher den Eindruck, das wird zu sehr ins witzige gezogen und die berührende Note kommt gar nicht so rüber...

    Bisher hab ich außer Ove nur "Eine ganz dumme Idee" gelesen - das entwickelt sich ebenfalls zu einem sehr berührenden Herzensbuch!
    Das wurde auch von den Schweden verfilmt in einer kurzen Serie. Die fand ich toll, auch wenn einige Aspekte etwas anders waren als im Buch, was schon etwas schade war.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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