Montag, 20. März 2023

[Rezension] Im Namen der Venus I Jessica Firlej


 
Autor:in: Jessica Firlej
Titel: Im Namen der Venus - Was Frauen Männern sagen wollen
Verlag: Lübbe LIFE
Ausgabe: Softcover
Seiten: 199
 
Buchinfo

Anfang

Wir lieben alles an euch.
Wir lieben eure Abenteuerlust. Wir lieben eure ausgeprägten Kieferknochen, die starken, sehnigen Hände, mit denen ihr uns beschützen und leidenschaftlich packen könnt. Wir lieben eure kratzigen Bartstoppeln. Wir lieben, wie ihr Sachen repariert und unsere Autoreifen aufpumpt, obwohl ihr wisst, dass wir es auch selbst könnten.


Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass mir der Name Jessica Firlej kein Begriff war (und prinzipiell auch jetzt nicht ist). Ich bin nicht auf TikTok unterwegs, lese nicht die Bild und höre keine Podcasts, wo sie auch mal als Gast auftritt. Angelockt haben mich das Cover und die Beschreibung des Buches - so konnte ich ganz unbefangen an die Sache rangehen.

Zu Beginn gibt es quasi eine "Triggerwarnung", in der die Autorin erklärt, dass dieses Buch Verallgemeinerungen enthält, der Unterhaltung dient und sie sich für die Heteronormativität entschuldigt. Ich bin etwas zwiegespalten was das betrifft. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn man so selbstreflektiert ist und weiß, dass im eigenen Werk nicht alles politisch korrekt abläuft und manche Dinge mit einem Augenzwinkern gesehen werden sollten. Auf der anderen Seite ist das natürlich eine perfekte Entschuldigung, falls sich jemand auf den Schlips getreten fühlt, denn dann kann man auf den Anfang verweisen und der Person mit einem Achselzucken ein "Selbst Schuld, wenn du dich angegriffen fühlst, ich habe doch ganz vorne gesagt, dass alles nur Spaß ist" entgegenwerfen.

Und wenn Frauen Männer nicht mehr brauchen, dann müssen sie sie wollen, und sie wollen sie nur noch dann, wenn sie ein wirklich guter und liebenswerter Partner sind. Und so steht der Mann von heute vor der Herausforderung, seine Rolle als Ehemann, Vater und Liebhaber zu überdenken. Vieles, was für ihre Väter und Großväter noch galt, gilt heute nicht mehr.
(Seite 14, f.)
Ich habe jetzt gar nicht vor großartig auf den Inhalt einzugehen und genau zu beschreiben, bei welchen Themen ich ihren Ausführungen zustimme und bei welchen nicht. Bei einem Buch mit 199 Seiten hat man sonst auch schnell etwas zu viel erzählt.

Insgesamt kann ich aber sagen, dass mich dieses kurzweilige Buch gut unterhalten hat. Natürlich stimme ich nicht immer 100%ig mit der Autorin überein - aber das muss man ja auch gar nicht, um Freude an der Lektüre zu haben.
 
Etwas problematisch sehe ich allerdings den Fakt, dass die gewünschte Zielgruppe dieses Buch sicherlich nicht lesen wird. Sowohl das Cover, als auch der Titel und die Art des Buches, wird vermutlich eher die Damen* als Leser:innen anlocken. So erkennen wir zwar viele beschriebene Situationen wieder, aber an den Männern*, die diese Ratschläge unbedingt mal bekommen sollten, wird das Buch ungelesen vorbeigehen. Schade!

Fazit
Ja, das Buch konnte mich durchaus unterhalten, allerdings gab es auch Abschnitte, die mir nicht so gut gefallen haben. Manchmal war es mir dann doch zu klischeehaft und/oder übertrieben.
 
Leider vermute ich auch, dass Jessica Firlej nicht den Personenkreis als Lesende gewinnen wird, an die sich dieses Buch eigentlich richtet und so wird es viele Menschen geben, die die beschriebenen Situationen zwar kennen (und stellenweise hassen), aber ändern wird sich dadurch eben leider trotzdem nichts.
 

Ich danke dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine Bewertung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen