Mittwoch, 11. August 2021

[Rezension] Radio Girls I Sarah-Jane Stratford


Autorin: Sarah-Jane Stratford
Titel: Radio Girls
Verlag: btb
Ausgabe: Softcover
Seiten: 508
Übersetzt von Beate Brammertz
Originaltitel: Radio Girls

Buchinfo
Eine unvergessliche Reise in Londons Roaring Twenties

London, 1926, der Krieg ist vorbei, die aufregende Energie der Veränderung flirrt durch die Luft. Die junge Amerikanerin Maisie hat einen Job bei dem gerade erst gegründeten Rundfunksender BBC ergattert. Sie ist elektrisiert vom hektischen Tempo, den jungen klugen Mitarbeitern und einschüchternden Chefs. Sie entdeckt ihre Leidenschaft für das Radio und trifft auf die außergewöhnliche Hilda Matheson, die Gründerin des beliebten Talk-Programms, die ihr zur Mentorin wird. Als die beiden jedoch eine schockierende Verschwörung aufdecken, müssen sie sich entscheiden: Wie weit gehen zwei engagierte Journalistinnen für die Wahrheit? (Quelle: Verlag)

Anfang
Im Laufschritt schlängelte sie sich zwischen den verdutzten Fußgängern hindurch, doch ihr Verfolger war ihr immer noch dicht auf den Fersen.
All ihre sorgfältige Planung, all die Arbeit, um das Netz zu spinnen und die Fliege zu fangen, hatten diese Wendung nicht einkalkuliert, die Möglichkeit, dass die Papiere in ihrer Tasche so wertvoll waren, dass sie sie jagen würde, um die Unterlagen zurückzubekommen.

Meine Meinung

Wir schreiben das Jahr 1926 und befinden uns in London. So langsam keimt das Radio auf und möchte den Printmedien das Leben schwer machen. Allerdings steckt die BBC noch in den Kinderschuhen.

Maisie hat es geschafft! Trotz mangelnder Referenzen bekommt sie einen der begehrten Jobs beim Sender und darf unter anderem für Hilda Matheson arbeiten, die erste Vortragsdirektorin der BBC. Und während sie sich für das Radio erwärmt, kommt sie einer Verschwörung auf die Spur.

Ich habe mich wirklich gefreut ein Buch über eine gewisse Form des Feminismus und der Emanzipation zu lesen - Ladies in einer "Männerdomäne", das kann ja nur gut werden. Leider hat die Autorin es mir nicht so leicht gemacht.

Ich bin keine Freundin von ewig langen Kapiteln - 30 bis 45 Seiten sind mit persönlich einfach zu viel und frustieren mich schon fast - und die Geschichte muss wirklich richtig toll sein, damit ich darüber hinwegsehen kann. Das war hier leider nicht der Fall.

Wenn ihr mal genau schaut, besteht der Teil, den ihr hier unter "Anfang" findet, aus lediglich zwei Sätzen. Der zweite Satz ist dermaßen verschachtelt und verkompliziert, dass man beim Lesen fast ins Stolpern kommt. Leider nimmt mir auch das den Lesespaß. Ich komme nicht flüssig und zügig weiter, wenn ich zwischendurch immer wieder vorne ansetzen muss, weil ich am Ende nicht mehr weiß, wie dieser Satz eigentlich begann. Ich muss dazu sagen, dass ich mir die Leseprobe vorher nicht durchgelesen habe - hier liegt der Fehler also bei mir. Vermutlich hätte ich das Buch nicht angefragt, wenn ich das vorher gewusst hätte.

Als dritten Minuspunkt muss ich leider die (stellenweise) fehlende Spannung und dadurch auftretende Langatmigkeit erwähnen. An manchen Stellen habe ich quergelesen und Passagen übersprungen, da ich das Buch sonst sicherlich abgebrochen und nicht beendet hätte.

Bei aller Kritik will ich aber auch am Lob nicht sparen. Insgesamt war es eine gute Geschichte, in der Fiktion und Historie gut miteinander verknüpft wurden. Geschichtliche Ereignisse und echte Personen wurden gut in die Handlung eingearbeitet, ohne, dass die Geschichte an sich ausgebremst wurde oder die Geschehenisse erzwungen untergebracht werden mussten.

Die historischen Ereignisse wurden interessant dargestellt, ohne zu sehr auf (emotionale) Effekte abzuzielen.

Die Entwicklung der Maisie Musgrave mitzerleben hat mir sehr gut gefallen. War sie zu Beginn doch eher ein graues Mäuschen avancierte sie im Laufe des Buches zu einer selbstbewussten und politisch engagierten Frau. Die Beschreibungen dieses Weges wirkten auf mich realistisch und nachvollziehbar.

Fazit

Eine Mischung aus fiktiver Geschichte und wahrer Begebenheit über die Anfänge der BBC, Feminismus und Emanzipation.

Mich persönlich konnte die Autorin leider nicht restlos begeistern und auch nicht an die Geschichte fesseln. Wer diese Art von Geschichten mag, sollte sich davon aber nicht entmutigen lassen und sich ein eigenes Urteil bilden. Allerdings empfehle ich einen Blick in die Leseprobe, da der Schreibstil doch sehr speziell ist.


Ich danke dem Bloggerportal und dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine Bewertung. 

2 Kommentare:

  1. Oh weh...das Buch habe ich auch noch auf den SuB. Der zweite Satz ist ja schon etwas verwirrend...reinlesen werde ich aber trotzdem..irgendwann ;)
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Hallo Martina!

      Es gibt auch viele wirklich positive Stimmen zu dem Buch - ich glaube hier ist es einfach absolut Geschmackssache 😉 An sich fand ich die Geschichte ja auch nicht schlecht, aber wirklich überzeugen konnte sie mich eben leider nicht.

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