Donnerstag, 12. September 2019

[Rezension] Rotkäppchens Traum I Max Bentow


Titel: Rotkäppchens Traum
Autor: Max Bentow
Verlag: Goldmann
Ausgabe: Softcover
Seiten: 364

Buchinfo
Als Annie Friedmann wieder zu Bewusstsein gelangt, ist sie zutiefst verstört. Warum liegt sie in einem Wald, unter Laub verborgen? Wie ist sie hierher gekommen, und warum klebt Blut an ihrem roten Mantel? Ihre Erinnerung ist wie ausgelöscht, sie weiß nur, dass sie namenlose Angst hat. Alles wird immer rätselhafter, als sie herausfindet, dass sie sich in einem kleinen Ort in der Nähe von Ulm befindet – eine Gegend, die ihr gänzlich unbekannt ist. Und warum behauptet ein ihr fremder Mann, eine Liebesbeziehung mit ihr zu haben? Annie macht sich auf die verzweifelte Suche nach der Wahrheit. Und was sie entdeckt, droht ihr ganzes Leben zu zertrümmern...  (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ihr Name ist Annie, und ich bin verrückt nach ihr. Das war, seit ich denken kann, und wird immer so sein. Sie ahnt es nicht, doch ich bin in ihrer Nähe, am Morgen und am Abend, nachts hüte ich ihren Schlaf.

Positiv
Wer meine Rezensionen schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich Max Bentow vergöttere ♥ Es war also absolut klar, dass ich seinen neuen Thriller definitiv lesen muss und auch lieben werde - und so kam es dann auch.
Das ganze Buch über fragte ich mich: 'Was bezweckst du damit, Bentow? In welche Richtung soll die Geschichte gehen?'. Das macht seine Geschichten für mich so wahnsinnig gut. Man weiß zu Beginn nie, was da noch so alles auf einen wartet.
Nach etwas mehr als der Hälfte bekommt die Geschichte eine sehr einschneidende Wendung, die nochmal alles ändert und völlig aus der Bahn wirft. Ab diesem Punkt ist die Spannung auf ihrem absoluten Höhepunkt und flacht auch nicht mehr ab. Wie so häufig, wird es dann auch richtig eklig und krank. Die Einteilung Thriller (oftmals auch Psychothriller) passt bei Max Bentow immer wie gespuckt. Ein "Psycho" beehrt den Leser in seinen Geschichten grundsätzlich mit seiner Anwesenheit.

Negativ
Der einzige Negativpunkt für mich war, dass ich mich vor der Wendung fragte, ob das dann jetzt wirklich schon die ganze Geschichte gewesen sein sollte. Da es das aber nicht war, kann man diesen Punkt auch nicht zählen.

Besonderheit
Alle Bücher von Max Bentow sind für mich eine absolute Besonderheit und grundsätzlich dann auch eines meiner Jahreshighlights. Der Name ist für mich ein unumstößlicher Garant für gute Bücher.
Wie in jedem Buch landet der Leser auch hier wieder mitten im Geschehen. Es gibt einfach kein langes Rumgeeier oder lahme Vorgeschichten. Natürlich hat das zur Folge, dass man eventuell erstmal etwas verwirrt wird und nicht so recht weiß, wie man es einsortieren soll, aber das macht es für mich aus. Direkt zu Beginn ist die Spannung dadurch schon so hoch, dass ich unbedingt weiterlesen will, um zu erfahren, was das soll.

Zitat

Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Einige Sekunden vergehen, nur das Schnappen der Schere ist zu vernehmen.
Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Plötzlich herrscht Stille.
Es ist aus, denkt er verzweifelt.Sein Herz pocht.
Dann verspürt er die Stiche der Schere. (Seite 290)

Schreibstil
Ich liebe Bentows Schreibstil. Er ist für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Flüssig, einfach, klar. Keine blumigen Umschreibungen und kein unnötiger Tam-Tam, aber trotzdem so, dass mir ganze Filme vor dem inneren Auge ablaufen.

Fazit
Ich bekomme einfach niemals genug von Max Bentow. Egal ob seine Nils Trojan-Reihe oder seine Einzelwerke - sie sind allesamt perfekt.

 
Ich danke dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine Bewertung.

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