Autor: Doris E. M. Bulenda
Titel: Der Dämon und das Bauernmädchen
Verlag: blue panther books
Ausgabe: Softcover
Seiten: 284
Buchinfo
»Ich werde ein Engerl für euch rufen. Das wird über euch wachen, wenn
ihr beieinanderliegt. Und den Samen vom Hans in die Agnes pflanzen. Dann
wird das hübsche Mädchen bald guter Hoffnung sein.« Mit einem Kind
wollen das junge Bauernmädchen und ihr Geliebter ihre Heirat erzwingen.
Aber die Beschwörung geht schief, ein dunkler Dämon erscheint und
entführt Agnes in seine Welt. Doch statt Angst und Schrecken erfährt
Agnes ein wildes Feuerwerk der Leidenschaft, denn ihr dämonischer
Gebieter ist ein wahrer Meister des Liebesspiels. Mit dem festen
Vorsatz, das Bauernmädchen für sich zu gewinnen, greift er zu allen
Tricks der lustvollen Verführung, wobei ihm seine ausgeprägte dämonische
Anatomie zugutekommt. Ihrem Dämon hoffnungslos verfallen, entschließt sich Agnes, selbst zur
Verfluchten zu werden, da ihr menschlicher Körper zu schwach ist, um
dämonische Begierden in all ihrer Kraft zu erleben. Zu ihrem großen Glück findet die oberste Dämonin ein erotisches
Interesse an Agnes und führt sie in das sinnliche Liebesspiel mit all
seinen lustvollen Ritualen ein. Doch noch muss das Mädchen zurückkehren in die menschliche Welt, in der
schreckliche Gefahren, aber auch heiße Versuchungen lauern … (Quelle: Lesejury)
Anfang
Die schöne Bauerstochter Agnes und der bucklige, stotternde Krämerssohn Hans sind verliebt und wollen unbedingt heiraten. Da die Eltern sich aber über die Mitgift nicht einig werden und sie jeweils der Meinung sind, das eigene Kind habe etwas viel besseres verdient, lehnen sie diese Pläne ab. Daraufhin beschließen die zwei Liebenden ein Kind zu zeugen, denn dann würde der Pfarrer so lange auf die Eltern einreden, bis sie einer Heirat zustimmen. Trotz regelmäßigem Beischlaf bleibt das kleine Wunder jedoch aus und der Pfarrer bringt Hans auf die Idee einen Alchemisten aufzusuchen und nach einem Fruchtbarkeitszauber zu fragen. Dieser Zauber geht allerdings nach hinten los und statt eines Engels taucht ein Dämon auf, der das schöne Menschenmädchen in seine Welt verschleppt.
Es hätte wirklich eine gute Geschichte werden können, denn die Idee an sich war einfach mal etwas anderes. Leider gibt es aber viele Punkte, die mir negativ aufgefallen sind und meinen Lesegenuss drastisch geschmälert haben.
Nachdem der Dämon Z'ehtar-Veh'r Agnes zu sich geholt hat, wird schnell ersichtlich, dass er sich sexuelle Handlungen von ihr wünscht. Eigentlich hatte ich erwartet, dass man als Leser jetzt ein Hin und Her erlebt und mit Agnes zweifelt, obwohl man es dann doch vielleicht irgendwie will - aber, dass sie erstmal nein sagt. Immerhin wollte sie vor 30 Sekunden noch ein Baby mit Hans um ihn ehelichen zu können. Aber Agnes sagt nicht nein. Sie verschwendet keinen Gedanken an ihren ach so geliebten Hans, sondern lässt sich vom Dämon baden, die Haare waschen, mit Dämonenwein abfüllen und unsittlich berühren. Vielleicht war es ja ganz gut, dass die Eltern gegen diese Verbindung waren. Immerhin war Agnes' Liebe scheinbar nicht so groß.
Wenn ich gerade schon beim Sex bin, mache ich da doch gleich weiter. Der Dämon und das Bauernmädchen können keinen richtigen Akt vollziehen. Unser schuppiger Freund ist nämlich mit einem Gemächt ausgestattet, das größer sein soll, als das des Zuchthengstes auf dem Hof von Agnes Vater. Erst habe ich mir das reichlich merkwürdig vorgestellt (jeder, der einen Hengst schon ausgefahren gesehen hat, weiß was ich meine), aber es geht dabei wohl weniger um die Länge als um den Umfang. Agnes hat nämlich Schwierigkeiten zumindest die Eichel in ihren Mund zu bekommen.
Das ist auch leider alles, was der Leser geboten bekommt. Jedes Mal gibt es einen kleinen Eichel-Blowjob und bei Agnes lediglich ein bisschen was mit der Hand und der Zunge. Immer. Und vor allen Dingen immer nach dem gleichen Schema. Hat man den "Sex" zwischen ihnen mal gelesen, kann man sich die nächsten Male theoretisch sparen, denn es passiert nichts anderes mehr. Ebenso wenn sie badet beziehungsweise gebadet wird. Immer nimmt er die Seife und seift sie gründlich ein, kümmert sich ausführlich um die Haare, auf die er ziemlich fixiert ist, und sie taucht dann ein paar mal ab um sich von der Seife zu befreien. So wird das immer gemacht und auch immer gleich beschrieben.
Der Sex und die Waschungen sind aber nicht die einzigen Wiederholungen. Es wird ständig alles wieder und wieder und wieder wiederholt. Stellenweise liegen nur ein oder zwei Sätze zwischen einer Aussage und deren Wiederholung. Das lass ich mir ja mal gefallen, aber in dieser Häufigkeit ist es absolut nervtötend, unnötig und wirkt, als wenn zwingend mehr Seiten geschrieben werden wollten, als man eigentlich voll bekommen würde.
Eine weitere Wiederholung, die mir ziemlich schnell absolut gegen den Strich ging, waren die Anreden füreinander. Klar, andereLänder Welten, andere Sitten, aber wenn in jedem Dialog zwischen den beiden mindestens zwei mal "Mein dämonischer Gebieter" und "Meine menschliche Herrin" vorkommt, dann ist es auch irgendwann mal gut. Dass Agnes das lernen soll um die Gebräuche kennenzulernen und sich dadurch 'dämonentypisch' in seiner Welt benehmen können muss, sehe ich ja ein. Aber das muss doch nicht sein, wenn die beiden unter sich sind und Sex haben - zumindest ihre Art davon.
Der Sex und die Waschungen sind aber nicht die einzigen Wiederholungen. Es wird ständig alles wieder und wieder und wieder wiederholt. Stellenweise liegen nur ein oder zwei Sätze zwischen einer Aussage und deren Wiederholung. Das lass ich mir ja mal gefallen, aber in dieser Häufigkeit ist es absolut nervtötend, unnötig und wirkt, als wenn zwingend mehr Seiten geschrieben werden wollten, als man eigentlich voll bekommen würde.
Eine weitere Wiederholung, die mir ziemlich schnell absolut gegen den Strich ging, waren die Anreden füreinander. Klar, andere
Ein weiteres Problem hatte ich mit der verwendeten Sprache. Natürlich ist es immer Geschmackssache. Die einen mögen es bei erotischen Romanen lieber etwas dezenter, für die anderen darf es ruhig etwas deftig sein. Ich persönlich finde immer, dass es zur Geschichte passen muss. Was für mich aber gar nicht geht, weil es absolut unsexy ist, sind die Worte Scheide und Scheideneingang. Das ist so nüchtern und sachlich...Ich lese hier eine erotische Geschichte und kein Sachbuch eines Gynäkologen. Da hat man also den wenig prickelnden "Sex" der beiden und dabei dann noch diese beiden Worte...Ich persönlich fand es weder sexy noch heiß oder in irgendeiner Form anregend.
Neben dieser recht subjektiven Empfindung, gibt es aber ganz klar auch Probleme im Sprachgebrauch der Buchcharaktere. Die Geschichte spielt 1464 und es fallen mehrfach zum Beispiel krass und Pussy oder aber auch Ich steh drauf und vögeln. Ich bezweifle, dass das im 15. Jahrhundert normal war.
Außerdem ist mir noch ein Logikfehler aufgefallen. Die Zeit vergeht in der Dämonenwelt anders, als auf der Erde. Z'ehtar-Veh'r erklärt Agnes, dass ein paar Tage bei ihm Jahre auf der Erde sind. Um keinen Verdacht der Hexerei auf sich zu lenken, muss Agnes nach jedem Besuch bei ihrem Dämon woanders hinziehen, damit niemandem auffällt, dass sie nicht altert. Bei angesprochener Stelle war sie nun etwas lang in der Dämonenwelt, so dass ein Jahrhundert auf der Erde vergangen ist. Es wurde nochmal explizit darauf hingewiesen, dass sie wieder in eine andere Stadt ziehen musste, damit sie niemand erkennt. Nach hundert Jahren? Wer soll denn so lange leben - besonders im mittlerweile 16. Jahrhundert - dass er sich noch an sie erinnern könnte? Wären es 50 Jahre gewesen, wäre es irgendwo noch realistisch gewesen, aber so halt irgendwie nicht.
Innerhalb der Geschichte gibt es so einige Wendungen, die immer mal für Abwechslung sorgen. Allerdings hat man die Ideen dahinter recht schnell durchschaut, was die ganze Sache wieder ziemlich vorhersehbar macht.
Fazit
Ich hatte mir irgendwie mehr von dieser Geschichte versprochen. Gehofft hatte ich auf ein mittelalterliches Bauernmädchen, dass auf einen irgendwie bösen Dämon trifft und bei denen es heiß her geht. Bekommen habe ich eine nicht immer ganz so logische Geschichte mit einem weichgespülten gehörnten Typen, der nur einen sexuellen Kniff konnte. Aber den dafür immer und immer und immer wieder.
Wären die ganzen unnötigen Wiederholungen gestrichen worden. wäre das Buch mit gut 30 Seiten weniger ausgekommen.
Wären die ganzen unnötigen Wiederholungen gestrichen worden. wäre das Buch mit gut 30 Seiten weniger ausgekommen.
Ich danke dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch
zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine
Bewertung.
Hallöchen Franzy,
AntwortenLöschendanke für deinen Besuch bei mir.
Wie witzig. Das Buch lese ich grad und bin ca. bei der Hälfte.. und das schon seit 'ner Woche. An sich finde ich die Geschichte aber besser als 'Sklavinnen des Sexplaneten' und hoffe, das bleibt auch so. Ich kann dir bisher aber recht geben, der Dämon kann nur das eine.. aber nunja, mal sehen wie es ausgeht.
Danke für deine Meinung!
Wünsche dir noch eine schöne Woche ♥
Liebste Grüße
Jessi von JessiBuechersuchti.blogspot.de
Hey Franzy,
AntwortenLöschenwirklich eine tolle Rezension von dir.
Die Punkte die du angesprochen hast, kann ich sehr gut nachvollziehen und ich kann auch verstehen, das sie dich gestört haben.
Aber wirklich witzig wie unterschiedlich wir das Buch finden^^
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Teresa
P.S Ich bleib gleich mal als Follower da <3