Titel: Der Muttercode
Ich war so wahnsinnig gespannt auf dieses Buch und habe so viel erwartet...und wahrscheinlich war genau das das Problem 😕 Angelockt wurde ich durch dieses wundervolle Cover und auch der Klappentext hat mich unglaublich neugierig gemacht. Erwartet hatte ich eine Mischung aus Dystopie und Sci-Fi, was es im Endeffekt auch war, aber doch ganz anders, als ich dachte.
Ich hatte durchaus erwartet, dass man erfährt, wie es überhaupt soweit kommen konnte. Roboter, die Kinder aufziehen müssen, damit die Menschheit nicht ausstirbt...da will ich selbstverständlich wissen, wieso das nötig ist! Aber nach dem Klappentext dachte ich eigentlich, dass es hauptsächlich um die Roboter und die Kinder gehen wird. Pustekuchen!
Man muss sich durch unzählige Kapitel durchquälen, in denen es um Wissenschaftler, Geheimdienste und um Liebesgeschichten geht, während man von den Kindern und den Robotern immer nur so ein paar Häppchen hingeworfen bekommt. Versteht mich nicht falsch: Ja, Hintergrundinfos sind wichtig und ich wollte sie ja auch, aber ich wollte es eben nicht so. Es sind so viele Kleinigkeiten und stellenweise unwichtige Dinge auf massenhaft Seiten beschrieben, dass ich das Buch immer mal wieder weglegen musste. Da man aber ständig in der Zeit rumspringt, hat mir die Aufnahme des Weiterlesens dann jedesmal wieder Schwierigkeiten bereitet. Ab einem gewissen Punkt war ich wirklich gefrustet!
Eine absolut unrealistische Sache fand ich das Verhalten der Kinder. Rho-Z hat Kai sechs Jahre lang aufgezogen und alles was er weiß, weiß er von ihr. Gelernt hat er durch Videos und für die Kommunikation mit ihr hat er einen Chip in der Nase, wourch er sich über Gedanken mit ihr unterhalten kann. Niemand spricht aktiv mit den Kindern, aber sie können sprechen und sich dann auch miteinander unterhalten. Außerdem agieren sie keinesfalls wie Kinder mit sechs, acht oder später zehn Jahren. Sie ziehen Rückschlüsse und wenden eine Logik an, wozu sie in ihrem Alter noch gar nicht fähig sind (ich bin pädagogische Fachkraft...ich behaupte das also nicht einfach so 😉). Außerdem schwingen sie sich mal eben auf ein motorisiertes Fahrzeug und können damit ohne Probleme durch die Gegend fahren. Einfach so. Von jetzt auf gleich.
Ich will auch nicht zu viel verraten, aber ich kann so viel sagen, dass die ganzen Stränge zum Ende hin zusammenlaufen und man versteht, wieso die Erwähnung von allen zwischenmenschlichen Geschichten wichtig ist. Aber ich persönlich hätte sie einfach nicht bis ins kleinste Detail gebraucht. Mir persönlich sind die (menschlichen) Charaktere dadurch nicht näher gekommen oder ans Herz gewachsen.
Ein Buch, von dem ich mir so viel versprochen habe und was auch wirklich gut hätte werden können, wenn es sich nicht so in Nichtigkeiten verloren hätte.
Der Klappentext lässt etwas ganz anderes erwarten, als man im Endeffekt serviert bekommt. Die Kinder und die Roboter spielen lange Zeit nur eine ziemlich untergeordnete Rolle, obwohl ich gedacht hätte, dass auf ihnen das Hauptaugenmerk liegt.
Aufgrund des wunderschönen Covers darf das Buch aber bei mir im Regal bleiben, auch wenn mich die Geschichte nicht gänlich überzeugen konnte.
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