Sonntag, 19. Januar 2020

[Rezension] Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy I Evi Engler


Autor: Evi Engler
Titel: Jung und nymphoman - Vom Loverboy zum Sugardaddy
Verlag: blue panther books
Ausgabe: Softcover
Seiten: 250

Buchinfo
Zeit ihres Lebens von einer Pflegefamilie zur anderen geschoben, ist Leonie häusliche Gewalt nicht fremd. Als letzte Chance bietet ihr das Jugendamt eine betreute Wohngemeinschaft mit drei weiteren Jugendlichen an. Doch diese zeigen schon bald ihre wahren Gesichter. Leonies einziger Lichtblick ist das Elitegymnasium, wo das junge Mädchen trotz ihrer schwierigen Vergangenheit vor allem in Mathematik und Physik glänzt.
Als Quinn in ihr Leben tritt, verliebt sie sich zum ersten Mal und wird ihm hörig. Anfangs begegnet er ihr mit Respekt, doch schon bald hat der junge Mann eine Idee, um mit Leonies Charme und erotischem Aussehen Geld zu scheffeln. Wie wird Leonie sich entscheiden? Ist Quinn wirklich ernsthaft an ihr interessiert? (Quelle: Lesejury)

Anfang
"Wo kommst du jetzt her?", fragte die Pflegemutter.
Sie holte aus und gab Leonie eine feste Ohrfeige. Das Mädchen reagierte nicht, es schaute die Pflegemutter mit brennendem Blick aus übergroßen Augen an. Es gab seiner Verletzung und Verachtung nur durch diesen Blick Ausdruck.

Meine Meinung
Während ich ein Buch lese, mache ich mir dabei Notizen, damit mir das Schreiben der Rezensionen danach leichter fällt. So kann ich ganz genau festhalten was mir gut gefallen hat, was weniger gut, ob ich emotional wurde oder Dinge vielleicht anders gemacht hätte, als der Charakter in der Geschichte. Viele Notizen sind oftmals ein schlechtes Zeichen. Denn je weniger mir gefällt, je mehr die Charaktere mich aufregen oder umso unrealistischer ich die ganze Nummer finde, umso mehr notiere ich mir dazu. Bei diesem Buch habe ich mir ziemlich viele Notizen gemacht - dementsprechend könnt ihr euch jetzt denken, dass meine Bewertung nicht so richtig positiv ausfällt.

Ich wurde duch den Klappentext und das Cover auf dieses Buch aufmerksam. Meiner Meinung nach passt das Bild nämlich ganz hervorragend zu der Geschichte, die auf der Rückseite des Buches versprochen wird. Ich komme aus der Generation, die als Kinder/Jugendliche die ganzen Nathalie-Filme gesehen hat. Anne-Sophie Briest gerät in den Filmen an den falschen Jungen und landet als Schulmädchen auf dem Babystrich. Deswegen wollte ich auch gerne diese Geschichte lesen.

Leider musste ich feststellen, dass dieses Buch bereits auf den ersten 13 Seiten absolut unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen ist. Es gibt nur schwarz und weiß. Leonie, das arme Ding, ist der wahrgewordene Unschuldsengel und alle Erwachsenen sind so richtig fies und gemein. Nicht auf die "Ich darf nicht länger als 22 Uhr raus"-Weise, sondern so richtig mies und hinterhältig. Alle. Durch die Bank weg.

Leonie geht auf ein Elitegymnasium und hat Leistungskurse. Als ich damals aufs Gymnasium gegangen bin, mussten wir die in der 12. Klasse wählen. Leonie soll nun auf eine Hauptschule geschickt werden, da aus ihr ja eh nicht mehr werden könne. Meines Wissens nach geht die Hauptschule aber doch nur bis zur 9. Klasse (10 Jahre für einen erweiterten Hauptschulabschluss), weswegen das gar nicht passen kann. Sie ist doch schon viel weiter.

Nachdem sie bei ihrer Pflegemutter rausfliegt, kommt sie in eine Wohngemeinschaft mit drei anderen Jugendlichen und einem Betreuer. Ich hoffe sehr inständig, dass es solche Betreuer wie diesen im Buch nirgendwo auf der Welt gibt. Wer einen pädagogischen Beruf ausübt, kann doch niemals so ein Mensch sein. Auch diese ganze WG erscheint mir persönlich dann doch recht dubios.

Da im Klappentext von einem Gymnasium die Rede war, ging ich davon aus, dass Leonie volljährig ist, oder zumindest im Laufe dieses Buches dann ihren 18. Geburtstag erlebt. Nachdem das mit der Hauptschule aufkam und erwähnt wird, dass sie eben noch nicht volljährig ist, frage ich mich, wie alt sie wohl ist. 16 oder jünger? Da finde ich persönlich es doch recht fragwürdig, warum man einen erotischen Roman über ein Kind schreibt und wen (außer einen bestimmten Schlag Mensch) die Sexszenen dann erregen sollen?!

"Wie schön du bist, mein Schatz, lass uns Liebe machen." Er entkleidete sie, Leonie schaute mit großen Augen zu ihm auf und ließ sich ausziehen wie ein Kind.
(Seite 67)

Selbst wenn man ihr Alter mal außen vor lässt, finde ich die Sexszenen zwischen ihr und Quinn absolut abturnend. Wie oft heißt es "Der Süße" oder "Der Liebste" während es gerade hart zur Sache geht...für mich persönlich doch ziemlich unpassend.

Der Süße begann zu schnaufen, er stieß jetzt richtig fest zu. Es war sein gutes Recht, sie so zu benutzen, wie er wollte, es war Quinn, ihr Freund. Der konnte nichts falsch machen.
(Seite 83)

Es gibt noch die ein oder andere Szene, die ich sehr unlogisch und zum - sorry - Haareraufen schwachsinnig fand. Allerdings möchte ich hier nun auch nicht das ganze Buch wiedergeben und zerreißen.

Für mich persönlich war das Buch verschwendete Lebenszeit - anders kann ich es leider nicht ausdrücken.

Fazit
Ein Buch, das mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und kopfschüttelnd zurück lässt. Unrealitisch, unlogisch, unnötig.

Es gibt viele tolle erotische Romane und Geschichten aus dem Verlag. Dieses gehört leider nicht dazu. Ich persönlich kann dieses Buch nicht empfehlen.


Ich danke dem Verlag für dieses Rezensionsexemplar! Dass mir das Buch zur Verfügung gestellt wurde beeinflusst weder meine Meinung, noch meine Bewertung.

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