Autor: Iain Reid
Titel: The Ending
Verlag: Droemer
Ausgabe: Softcover
Seiten: 235
Übersetzt von Anke Kreutzer und Dr. Eberhard Kreutzer
Originaltitel: I'm Thinking of Ending ThingsBuchinfo
Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas. Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden. Und während draußen die Dämmerung das einsame Land in Dunkelheit hüllt, werden drinnen im Wagen Gespräche und Atmosphäre immer unheimlicher: Weshalb hält die Erzählerin einen Stalker vor Jake geheim, der ihr seit längerem Angst macht? Warum gibt Jake nur bruchstückhaft etwas von sich preis? (Quelle: Lesejury)
Anfang
Ich trage mich mit dem Gedanken Schluss zu machen.
Ist der Gedanke erst einmal da, bleibt er haften. Er schleicht sich ein. Krallt sich fest. Und ich kann kaum etwas dagegen tun.
Viel Positives kann ich leider nicht sagen. Es ist nicht so, dass das Buch
grottig schlecht ist, aber es ist halt auch leider nicht gut - zumindest
nicht für mich.
Schon relativ am Anfang gibt es eine Szene, die mich wirklich geschockt
hat und nach der ich das Buch an die Seite legen musste. Das lag aber
nicht daran, dass es wirklich so schlimm war, sondern daran, dass das
eine persönliche Angst von mir ist. Seit meiner Kindheit - ansonsten
wäre es gar nicht so gruselig gewesen. (Willst du wissen was es war? Dann markiere den geschwärzten Bereich. Spoilerwarnung!) Seit
ich klein bin habe ich die Angst, dass jemand im Dunkeln an meinem
Fenster steht und reinschaut. Ich lebe immer schon im Erdgeschoss - so
weit hergeholt ist das also gar nicht. In dem Buch liegt die
Protagonistin als Kind nachts im Bett, ein Mann steht vor ihrem Fenster
und winkt ihr zu. An sich nicht so schlimm, für mich aber schon ^^
Es ist mir nicht so leicht gefallen in die Geschichte einzusteigen. Das
liegt nicht daran, dass der Schreibstil schwierig und komplex wäre,
sondern einfach daran, dass ich das Buch (leider zieht es sich fast
durch die ganze Geschichte) recht verwirrend fand.
Es passiert lange, lange, sehr lange einfach gar nichts. Zwei Menschen
fahren in einem Auto und reden über uninteressante Dinge. Bis auf meinen
kleinen persönlichen Schocker passiert auf gut 100 Seiten rein gar
nichts. Sie fahren, sie reden, sie gehen über das Grundstück von Jakes
Eltern und gucken sich die Tiere an. Sonst ist echt überhaupt nichts
los. Hätte das Buch mehr Seiten, hätte ich vermutlich nach 50 oder 60
Seiten das Handtuch geworfen.
Die Protagonistin (man erfährt ihren Namen nicht) denkt seit dem ersten
Satz darüber nach mit Jake Schluss zu machen. Immer wieder wird das
erwähnt und nervt irgendwann unglaublich. Dass sie das vor hat, kann ich
sogar verstehen. Jake macht auf mich einen wahnsinnig langweiligen
Eindruck. Er nutzt Worte wie "einprägsam", "redigiert" und sagt zu ihr:
"Du bist therapeutisch"...klar, welche Frau hört das nicht gerne?! Und
obwohl sie mit ihm Schluss machen will, will sie zwingend seine Ex
treffen um sich mit ihr über Jake zu unterhalten. Davon ist sie
regelrecht besessen.
In der Mitte nimmt die Geschichte nochmal Fahrt auf und wird spannend.
Es entsteht ein beklemmendes Gefühl, wodurch ich mich wirklich unwohl
gefühlt habe. Also genau das, was ich wollte!
Ich hatte immer wieder eine Idee in welche Richtung sich das Buch
entwickelt und eine davon stimmte sogar. Allerdings blieben sehr viele
Fragen offen und das Ende hat mich noch mehr verwirrt, als das gesamte
Buch.
Auch wenn ich dem Buch nicht viel Gutes abgewinnen kann, gibt es doch
eine Besonderheit. Egal wie nervig, wirr und unsinnig ich die Geschichte
etappenweise fand, wollte ich doch zwingend wissen wie sie ausgeht und
noch Antworten auf meine Fragen finden. Das mit den Antworten hat leider
nicht so geklappt und mit vielen meiner Fragen bin ich nun allein
zurückgelassen worden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen