Autorin: Jutta Profijt
Titel: Kühlfach 4
Reihe: Pascha (01)
Verlag: dtv
Ausgabe: Softcover
Seiten: 256
Seiten: 256
Buchinfo
Dr. Martin Gänsewein trägt Dufflecoat, fährt Ente und sammelt Stadtpläne. Außerdem hat er täglich mit Leichen zu tun, denn er ist Rechtsmediziner - und zwar ein gewissenhafter. Wo die Seelen der Verstorbenen bleiben, überlässt er den Glaubenseinrichtungen der Angehörigen. Bis die Seele eines kleinkriminellen Prolls sich im Institut einnistet und behauptet, ermordet worden zu sein. Pascha verlangt von Gänsewein die Aufnahme der Ermittlungen ... (Quelle: Lesejury)
Anfang
Ich hoffe, dass Sie diesen Bericht von Anfang bis Ende lesen werden,
denn es ist die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, und so
weiter, Sie kennen den Spruch bestimmt.
Meine Meinung
Erwartet hatte ich eine locker leichte Lektüre mit ein bisschen Witz,
Spannung, Krimi und etwas Unbeschreiblichen irgendwo dazwischen.
Bekommen habe ich genau das - somit hat das Buch gehalten, was es mir versprach.
Die Geschichte beginnt mit
einer "Einleitung", wie Pascha überhaupt zum Geist wird, wie Martin und
er aufeinandertreffen und wie Martin sich langsam an den Gedanken
gewöhnen muss, dass ein Geist an seinem Rockzipfel hängt. Dieser
Teil war notwendig und auch nicht unspannend, aber natürlich wollte ich
so schnell wie möglich das Ermittlerduo Martin und Pascha vor mir haben.
Wie man sich denken kann, gibt es einige
Schwierigkeiten zwischen den beiden. Pascha hält Martin für spießig und
Martin findet Pascha irgendwie vulgär. Aber Pascha ist bereit an sich zu
arbeiten und ändert im Laufe des Buches immer wieder etwas an seinem
Wortschatz.
Es mochte ja ein Vorurteil sein, aber bisher hatte ich nicht den Eindruck gehabt, dass unsere Mitbürger mit westwärts gerichtetem Migrationshintergrund eine besondere Nähe zur deutschen Exekutive an den Tag gelegt hätten. Sie verstehen, was ich damit sagen will? Dass Russen die deutschen Bullen anpissen, wo sie nur können.
(Seite 181)
In einigen
Rezensionen habe ich gelesen, dass Menschen sich an Paschas
"Gossensprache" gestört haben. Mal ganz ehrlich - ein junger Mann, der
die Schule abgebrochen hat, der Autos klaut um sich über Wasser zu
halten und täglich Drogen und Alkohol konsumiert, spricht eben einfach
anders als ein Akademiker! Ich persönlich finde es
genau richtig so und hätte mich daran gestört, wenn es anders gewesen
wäre. Außerdem passt Pascha sich im Laufe des Buches immer mehr an
Martin an und arbeiten sowohl an sich, als auch an seinem Vokabular.
Aber wer eben nur auf der Straße hing spricht eben auch die Sprache der
Straße. Basta.
Einen weiteren Unterschied machen die
Essensgewohnheiten zwischen den beiden aus. Auch wenn Pascha keine
Nahrung mehr zu sich nehmen kann, ist ihm Martins Art des Lebensmittelkonsums doch zuwider.
Nach Feierabend fuhr Martin nur kurz bei einem Imbiss vorbei, um sich Gemüseburger, Tofubratlinge und bunten Salat zu holen. So ein Abendessen ist etwas für Meerschweinchen oder Menschen mit künstlichem Darmausgang, aber er spachtelte den Kurfraß voller Appetit in sich hinein. Ich träumte derweil von einem dicken, fetten Burger, aus dem die Frikadelle, die Soße und die Zwiebeln an allen Seiten hinausquellen, sodass einem der Siff bis zu den Ellbogen in den Ärmel läuft. Geschmäcker sind eben verschieden.
(Seite 178)
Martin
und Pascha erleben einige lustige, gefährliche, spannende, grübelnde
und ärgerliche Momente miteinander, die in meinen Augen immer eines sind
- unglaublich sympathisch!
Es handelt sich hierbei um
eine schnelle Lektüre für zwischendurch, die durch ihre locker leichte
Erzählweise gut voran getrieben wird.
Am Ende wartet
kein wirklicher Cliffhanger, aber ein offenes Ende, dass nach dem
zweiten Band verlangt, den ich mir definitiv auch noch besorgen werde.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen